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7 Herausforderungen bei Innovationen

Die Textilindustrie lebt von ihrer Innovationskraft, um in gesättigten Märkten Wachstum zu erzielen. Billig allein reicht nicht, denn den Preis des Endproduktes nochmals zu senken, schöpft vielleicht noch einen Restbedarf ab, doch die Spirale ist endlich. Das Problem dabei ist für viele der Erfolg von Gestern, denn die vergangenen Erfolge lassen Hoffnung im Raum, es könnte wieder so werden. Je größer die Unternehmen sind und je fortgeschrittener im Marktzyklus, desto größer ist die Tendenz immer wieder zu dem bisherigen Kurs zurückzukehren.

Die Herausforderung der Führungsebene in einem Textilbetrieb besteht nun darin, den Innovationsprozess richtig zu steuern und das Team aus Entwicklung, Produktion, Qualitätswesen, Vertrieb und Marketing entsprechend zu polen.

1) Innovationen ohne Marketing sind Misserfolge
Gute Innovationsideen benötigen ebenso gutes Marketing, ansonsten geht das neue Produkt in der Informationsflut des Absatzmarktes unter.

2) Innovationen bringen sichere, aber keine schnellen Profite
Innovation brauchen Zeit, da das Entwicklungsteam heute auf einen Punkt zielen muss, der Morgen erst zu erkennen sein wird. Anders ausgedrückt: Nicht hinlaufen wo der Ball heute ist, sondern wo er morgen sein wird.

3) Innovationen müssen alle Konsumertrends gleichzeitig erfüllen
Innovationen müssen die fünf kaufentscheidende Konsumententrends sensibel aufnehmen und vor allem gleichzeitig ansprechen:
=> Sinnerfüllung gegen Orientierungslosigkeit
=> Sicherheit gegen Zukunftsängste
=> Unabhängigkeit gegen Alltagsrituale
=> Individualität gegen Einordnung in die Gesellschaftsschubladen
=> Einfachheit gegen Überforderungsstres
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4) Innovationen brauchen Denkfreiheit und kein Ideencontrolling
Innovationsmanager sind keine Projektcontroller, sondern Leute, die nicht tun was man ihnen sagt und sich in einer Firmenstruktur nicht einfach anpassen. Freiheit des Denkens und termingerechte Ideenlieferung ist nicht einfach zu vereinbaren, aber eines der Erfolgsrezepte innovativer Marktführer. Dies muss sich auch im Recruiting und bei den Motivationsinstrumenten im Unternehmen widerspiegeln.

5) Innovationen liegen oft näher als man denkt
Das nahe liegende wird oft übersehen, beispielsweise das Servicepotential, das mit den bestehenden Kundenbeziehungen in den etablierten Märkten mit dem vorhandenen Personal schnell umgesetzt werden können.

6) Innovationen bleiben im PoS stecken
Alles ist super organisiert und geplant, aber im Point of Sale (PoS) bricht die Erfolgskette ab. Gerade an den Stellen zum unmittelbaren Kundenkontakt – Telefonzentrale, Auftragsannahme, Vertretungen – versagt das Unternehmen mit seinem Innovationsprozess kläglich.

7) Innovationen müssen im Systemzusammenhang entwickelt werden
Das Beherrschen des Innovationsprozesses ist essentiell. Die Herausforderung liegt im Kampf mit schnellen technologischen Innovationen, den langsameren Organisationsstrukturen und den noch langsameren rechtlichen Systemen. Dies bedeutet, frühzeitig die Innovationsstrategie in den Systemzusammenhang zu stellen und zu steuern.

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