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Hydrosulfit

Hydrosulfit ist ein gängiges Reduktionsmittel in der Textilindustrie.

Wirkungsweise: Die reduzierende Wirkung beruht auf einem Wertigkeitswechsel des im Natriumdithionit enthaltenen Schwefels. Bei der Reduktion von stark ligninhaltigen Faserstoffen ist ein Reaktionsverlauf nach folgender Gleichung anzunehmen:             S2O42- + 2 OH = 2 HSO3 + 2 e

Die Entfärbung von Farbstoffen entsteht durch Reduktion von chromophoren Gruppen. Die Anwesenheit von Oxidationsmitteln (z. B. Luftsauerstoff) stört den Verlauf dieser Reaktion.

 

Chemischer Charakter: Technisches wasserfreies Natriumdithionit, (Na2S2O4)

Sodium hydrosulfite, Sodium hydrosulphite; Sodium sulfoxylate; Sodium dithionite

Lieferform Fein körniges weißes Pulver
Lagerung Die Gebinde müssen in trockenen Räumen gut verschlossen gelagert werden.

Sie sind vor jeglichem Zutritt von Feuchtigkeit und vor Hitze zu schützen. Angebrochene Gebinde müssen wieder gut verschlossen werden.
Die original verpackte Ware ist 1 – 2 Jahre lagerbar.

Lagerbehälter, Dosierleitungen und Pumpen 1. Stähle: Austenitische Cr-Ni- und Cr-Ni-Mo-Stähle, Werkstoff Nr. 1.4301
2. Kunststoffe: Polyolefine (Polyethylen, Polypropylen), PVC, Polyesterharze (z. B. Palatal®)
Nicht geeignet sind Aluminium und AL-Legierungen.
Schmelztemperatur

Selbstentzündungstemperatur

> 80 °C (Zersetzung)

> 80 °C

Löslichkeit in Wasser (20 °C) > 150 g/l
CSB-Wert (pro g Natriumdithionit) 210 mg O2
Redoxpotenzial stark negativ
pH-Einfluss Bei zunehmender Temperatur und sinkendem pH-Wert steigt die Zersetzlichkeit.

Im alkalischen Bereich zeigt Natriumdithionit eine wesentlich höhere Reduktion als im neutralen Bereich.

Handhabung Bei Zutritt von Feuchtigkeit oder geringen Mengen Wasser tritt Zersetzung von Hydrosulfit unter Wärmeentwicklung und Bildung von SO2 ein. Schließlich kann es zur Selbstentzündung kommen. Deswegen sind die Produkte bei Transport und Handhabung vor Feuchtigkeit und dem Zutritt auch geringer Wassermengen zu schützen. Die Gefahr der Zersetzung ist selbstverständlich immer gegeben, wenn Gebinde auf dem Transport beschädigt werden. Es ist daher ratsam, jede frisch eingetroffene Lieferung auf beschädigte Gebinde zu kontrollieren.
Außerdem müssen die Produkte vor Hitze geschützt werden. Bei einem Brand müssen Gebinde mit brennendem Inhalt, bevor irgendwelche andere Maßnahmen ergriffen werden, aus ihrem Stapel entfernt werden.
Das aussortierte Gebinde ist dann entweder zu öffnen oder es müssen Löcher in die Wandung geschlagen werden, um einen Druckstau zu vermeiden.
Der Inhalt des Behälters muss mit Sand abgedeckt oder in einem genügend großen Behältnis vollständig in Wasser versenkt werden.
Als Löschmittel sind CO2 und Trockenlöschmittel zu empfehlen.
Werden Klumpen in einem Gebinde entdeckt, so müssen sie umgehend mit einem grobmaschigen Sieb entfernt und in Wasser versenkt werden. Der noch pulverige Anteil des Inhalts ist verwendbar. Beim Arbeiten mit zersetzter Ware sind Schutzbrille und Arbeitshandschuhe zu tragen und eine Gasmaske oder ein Mundstück mit Filter ABEK zu verwenden.
Hydrosulfit ist eine Sauerstoff zehrende Substanz. Löschwasser muss einer Kläranlage zugeführt werden.

Quellen: 1991-01_Hydrosulfit Natriumdithionit Unfallschirm

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